Sonstiges:
Labor-Diamanten im Brillantschliff in der Qualität Feines Weiß (F) und VSI erhältlich.
Auf Wunsch ab 0,25ct mit IGI-Zertifikat.
Informationen zu synthetischen Schmuckdiamanten/ Labordiamanten
Labordiamanten sind künstlich hergestellte Diamanten, die ihrem natürlichen Gegenstück optisch, chemisch und physikalisch gleichen. Daher ist die Transparenz im Verkauf essenziell.
Vorteile der synthetischen Steine liegen in Umweltaspekten und sozialen Themen. Der CO2-Fußabdruck eines Labordiamanten beträgt nur 5% von dem eines Minendiamanten. Bei einem solchen fallen außerdem bei der Produktion eines Einkaräters 3,26 t mineralischer Abfall an – beim Labordiamanten sind es lediglich 600 g. Es wird Umweltverschmutzung sowie Abholzung und die einhergehende Gefährdung der Artenvielfalt vermieden. Außerdem stellt sich die Frage nach in Konfliktgebieten oder unter katastrophalen Bedingungen geförderten Rohsteinen nicht.
Preislich interessant: Labordiamanten sind durchschnittlich 60-80% günstiger als natürliche.
Zur Herstellung synthetischer Diamanten werden zwei Verfahren verwendet: Das CVD-Verfahren und das HPHT-Verfahren. Bei der CVD-Methode (Chemical Vapor Deposition) handelt es sich um chemische Gasphasenabscheidung. Ein gasförmiger Kohlenstoffvorläufer, meist Methan, wird unter Mikrowellen- und Hochfrequenzplasmen zersetzt. Der freiwerdende Kohlenstoff lagert sich auf einem Kristallsamen ab und bildet in Schichten den Diamantkristall.
HPHT steht für „High Pressure, High Temperature“. Hier wird mit starkem Druck (60.000 - 70.000 bar) und hohen Temperaturen (1700 – 1800 °C) gearbeitet, um die Entstehungsbedingungen von Diamanten in der Erdkruste zu imitieren. Aus Graphit entsteht am Kristallsamen der Diamant. Mit diesem Verfahren hergestellte Steine haben eine höhere Klarheit und Brillanz.
Es gibt jedoch auch kombinierte Verfahren, in denen ein CVD-generierter Diamant per HPHT zur Färbung oder zur Verbesserung der Klarheit nachbehandelt wird. Für die Farbe Blau wird Bor zugesetzt. Ein solcher Stein muss jedoch explizit als „behandelt“ gekennzeichnet werden.
Die Herstellung dauert je nach Verfahren und Größe des Steins einige Tage bis mehrere Wochen.
Nach der Synthese des Rohdiamanten wird dieser wie ein herkömmlicher Diamant geschliffen.
Die Herstellung findet bis jetzt hauptsächlich im Asien-Pazifik-Raum statt. Die größten Produktionsländer sind China und Indien (60 %), daneben auch die USA (nachhaltiges Energiekonzept). Ab der Größe eines Viertelkaräters sind IGI-Zertifikate erhältlich. Nur 1 % der global produzierten synthetischen Diamanten hat eine Nachhaltigkeitszertifizierung.
Eine Möglichkeit ist der SCS-007-Standard (Scientific Certification System), der erste einheitliche Diamant-Bewertungsrahmen für ein Nachhaltigkeits-Zertifikat mit den Kriterien:
- Herkunftsnachweis – Die komplette Lieferkette mit allen Fertigungsschritten muss nachzuverfolgen sein
- Ethische Verantwortung – Einhaltung eines Katalogs mit Richtlinien zur Arbeitssicherheit, angemessener Bezahlung und Schonung von Ökosystemen
- Klimaneutrale Produktion
Außerdem werden mit einem Teil der Einnahmen durch die Zertifizierung Initiativen gefördert, die ebenfalls ökologische und soziale Aspekte der Produktion verbessern.
Die von uns verkauften Labordiamanten sind in der Regel mit dem HPHT-Verfahren hergestellt. Die meisten Labordiamanten sind auf der Rundiste lasergraviert, dadurch gut zu erkennen.
Es gibt Prüfgeräte, die eine sichere Unterscheidung von farblosen, synthetischen Diamanten anhand von UV-Durchlässigkeit und Fluoreszenzmustern ermöglichen. Auf Anfrage erhältlich.
Es handelt sich um ein noch recht neues, aber wachsendes Feld mit vielen Innovationen und neuen Ansätzen, die sicher in Zukunft noch weiterentwickelt werden. So gibt es beispielsweise ein Unternehmen, das ein Verfahren entwickelt hat, um mit einem zusätzlichen Schritt der Atmosphäre schädliches CO2 zu entziehen und aus dem enthaltenen Kohlenstoff die Diamanten zu synthetisieren.
Zusammengestellt vom Artus-Team
Quelle: Themenbereich „Labor-Diamanten“ in der Goldschmiedezeitung 10/2023 und 03/2024
https://diavon.de/blogs/wissen/wie-werden-labordiamanten-hergestellt